Die Deutschen kennen Urs Meier, so glaubt er selbst, vor allem durch die gelbe Karte, die er im Halbfinale 2002 gegen Südkorea Michael Ballack verpasst hatte. Und ihm dadurch das Endspiel verwehrt hatte….
…Urs Meier sah die Sache bei allem Gegenwind klar, entschied blitzschnell und steht heute genauso wie damals zu seiner Entscheidung. „Ja, was soll man machen, so sind wir Schweizer halt“, sagt er schmunzelnd, und da ist er, dieser erfrischend, bubenhafte Charme, mit denen er seine Zuhörer und Zuschauer betört.
Schwupp, da hat man selbst ein Lächeln auf den Lippen.
Wenn jemand weiß, wie schnelles Entscheiden geht, dann ist es Urs Meier. Er gilt als einer der berühmtesten Schiedsrichter der letzten Jahrzehnte und hat sich spätestens seit der Fußballweltmeisterschaft 2006 auch als TV-Experte für das zweite Deutsche Fernsehen ZDF einen Namen gemacht. Für seine Leistung abseits des Fußballplatzes erhielt Urs Meier prompt den Deutschen Fernsehpreis. Bei der WM 2010 entschied sich das ZDF, ihm gleich eine eigene Sendung zu geben.
Der in der Schweiz geborene Meier, so könnte man sagen, lebt nun sein zweites großes Talent: vor Menschen zu sprechen und sie mitzureißen. Mit Witz und Selbstironie und immer mit einem Augenzwinkern erzählt er über Entscheidungen und wie wichtig es ist, sie schnell und treffsicher zu fällen.
„Das ist der entscheidende Unterschied zwischen Entscheidungen im Privaten oder Geschäftsleben oder auf dem Fußballfeld“, erklärt Urs Meier auf dynamische Art und Weise. Er spricht schnell, in diesem Vortrag Hochdeutsch mit feinem Schweizer Akzent, und bewegt sich ständig. Einmal Sportler, immer Sportler.
Eigentlich wollte er selbst Fußballprofi werden, doch schon mit 14 Jahren wurde ihm klar, dass er diese Laufbahn nicht einschlagen würde. Seine vielleicht erste wichtige Entscheidung.
Was unterscheidet nun die auf dem Platz zu treffenden, von den gewöhnlichen Entscheidungen im Alltag? Ganz klar: das Tempo! „Wenn ich hier auf dem Platz eine Sekunde zögere, und eine Sekunde ist nicht sehr lang, wirke ich schon unsicher. Wenn ich zwei Sekunden zögere, wirke ich schon sehr unsicher und wenn ich drei Sekunden zögere, wäre das eine mittlere Katastrophe. Null oder Hundert,“ sagt Urs Meier. Dazwischen gäbe es nichts. „Es gibt keine 50 Prozent Tore und es gibt keine 70 Prozent Elfmeter – es ist Ja oder Nein.“
Der Grundsatz in der, wie er sie nennt, Schiedsrichterei lautet so: „Der gute Schiedsrichter pfeift schneller als das Publikum.“
Und: „Nach wichtigen Entscheidungen kommen sofort kleinere Entscheidungen.“ Das sei eine wichtige Erkenntnis. Denn weil wir oft noch beschäftigt sind mit der soeben getroffenen großen Entscheidung, können die folgenden, unwichtig erscheinenden Entscheidungen gefährlich werden. Es gelte, die Konzentration zu halten, aufmerksam zu bleiben, und zwar auch unter immensem Druck. Gerade das sei die Kunst: faire Entscheidungen nicht nur unter großem Zeitdruck, sondern im Zweifel auch gegen andere Meinungen zu treffen. Das kostet einiges an Standvermögen. Und Urs Meier weiß wie es sich anfühlt, wenn ihn ein halbes Stadion ausbuht.
Urs Meier spricht auf Deutsch und Englisch über Ballsport Führung und Leadership 4.0, Motivation und Erfolg sowie Teamsport. Die Titel seiner aktuellen Vortragsthemen heißen „Du bist die Entscheidung“ und „Zwischen den Fronten – Entscheidungen unter Druck“.
Ehem. FIFA-Schiedsrichter Urs Meier für einen Vortrag bei der MEET Live Redneragentur buchen. Tel: +49 (0)6032 785 93 93, Email: urs.meier@premium-speakers.com.